Die UNO veröffentlichte eine ernüchternde Statistik aus ihrer letzten Studie. Demnach haben derzeit weltweit mehr Menschen Zugang zu einem Mobiltelefon als zu einer Toilette. Geht man von einer geschätzten Gesamtbevölkerungszahl von 7 Milliarden Menschen aus, dann haben ganze 6 Milliarden Zugang zu Mobiltelefonen.
Obwohl die schlechten Hygieneverhältnisse in Dritte-Welt-Ländern nun wirklich ein Armutszeugnis unserer heutigen Gesellschaft sind, freuen wir Marktforscher uns über die zunehmende Verbreitung von Mobiltelefonen, da sie den Zugang zu Zielgruppen per Telefoninterview (und/oder per Online-Befragung) erleichtert. Welche Aspekte sprechen also in der Debatte Telefoninterview vs. Online-Befragung vs. Face-to-Face-Interview darüber hinaus für das Telefoninterview?
1. Geringes Kostenaufkommen
Der Hauptvorteil eine Befragung telefonisch und nicht face-to-face durchzuführen ist natürlich die Kostenersparnis. Insbesondere dann, wenn der Gesprächspartner nicht in räumlicher Nähe anzutreffen ist, können die Kosten eines vor Ort durchgeführten Interviews durch die verbundenen Reisekosten und den Zeitaufwand schnell in die Höhe schnellen. Eine Reduzierung der Kosten durch Telefoninterviews macht es möglich die Anzahl der Interviews zu erhöhen.
2. Flexibilität in der Fragestellung
Das Gespräch mit einem Interviewer per Telefon bietet einen hohen Grad an Flexibilität in der Fragestellung und ist für beiden Parteien vorteilhaft. Dem Interviewer eröffnet es die Möglichkeit passende Kandidaten besser herauszufiltern und noch vor Beginn des eigentlichen Interviews sicherzustellen, dass er den geeigneten Gesprächspartner hat. Im Vergleich zur Online-Befragung erlaubt das Telefoninterview Rückfragen und eine Vertiefung des Gesprächsthemas, die offene Fragestellungen innerhalb einer Online-Studie natürlich nicht erlauben.
Auch dem Interviewten gibt das Telefoninterview die Möglichkeit Rückfragen zu stellen, die zum einen verhindern, dass Fragen falsch verstanden werden und zum anderen das Gespräch antreiben.
3. Zugang zu schwierigen Zielgruppen
Im Vergleich zur Konsumentenbefragung, ist es in der B2B-Forschung oft sehr viel komplizierter die richtigen Zielgruppen zu erreichen. Zu Zielgruppen, die wir bei B2B International bereits untersucht haben, gehören unter anderem Kraftwerksleiter, Landwirte und Geschäftsführer – Personen, die üblicherweise sehr beschäftigt sind, teilweise keinen durchgehenden Zugang zum Internet haben oder am besten unterwegs zu erreichen sind. Online-Befragungen wären für keine dieser Zielgruppen sonderlich geeignet. Telefoninterviews bieten den Vorteil, dass sie sehr gut kurzfristig und schnell durchgeführt werden können, keinen Internetzugang voraussetzen und sich nicht auf die Initiative des Interviewten verlassen.
4. Qualitätskontrolle
Seien wir mal ehrlich – trotz strikter Auswahlverfahren der Teilnehmer und Datenfiltervorgängen, lässt sich die Qualität der durch Online-Befragungen erhobenen Daten nie so gut kontrollieren, wie durch den persönlichen Kontakt mit dem Befragten. Die Qualität der per Telefon gesammelten Daten ist durchgängig von hohem Wert, da der Interviewer den Befragten in der gewünschten Weise durch den Fragebogen leiten kann, dabei erfasst wo mehr Details notwendig werden und eventuelle Rückfragen und Korrekturen im Zusammenhang mit der Formulierung der Fragen bei dem entsprechenden Research Team direkt ansprechen kann.
5. Effiziente Datenverarbeitung
Als eine der weltweit ersten Marktforschungsagenturen führte B2B International vor gut 10 Jahren das computerunterstützte Telefoninterview (CATI) ein. CATI ist eine Plattform, die dem Interviewer erlaubt effizienter zu arbeiten, da Antworten direkt während des Gesprächs im System erfasst werden können und der Fragenverlauf automatisch angepasst wird, sodass der Interviewer sich nicht darauf konzentrieren muss, bereits ausgeschlossene Fragen zu überspringen. Da die erfassten Daten direkt im System gespeichert werden, haben Researcher in Echtzeit Zugang zu den Ergebnissen. So können etwaige Problemstellen des Fragebogens direkt erkannt und ausgebessert und die Qualität der Daten überprüft werden.
Darüber hinaus verringert das Programm die manuelle Datenverarbeitung und vermeidet eventuelle Eingabefehler, da die meisten Antworten vorab im System kodiert sind.
Hier erfahren Sie mehr zum Thema „Gruppendiskussionen: Persönlich oder Online?“