Marken und ihre Eigentore

Marken und ihre Eigentore

Das Verhältnis zwischen Lebensmittelhandel und Markenartikelindustrie in Deutschland gleicht mitunter eher einer kriegerischen Auseinandersetzung als einer friedlichen Koexistenz. Großbritannien galt da bisher eher als zurückhaltend, aber nun hat Tesco offensichtlich beschlossen seine schmutzige Wäsche mit Unilever ebenfalls in der Öffentlichkeit zu waschen. Unilever versucht eine 10%ige Preiserhöhung durchzusetzen. Nach dem Erstarken von Aldi und Lidl befindet sich der LEH und somit auch Tesco jetzt in einem harten Preiskampf. Tesco befürchtet, dass eine Preiserhöhung die kürzlich wieder aufgelebte Kauflust seiner Kunden erneut zu Nichte macht.

Nun also Auslistungen, man kennt das von hier. Damit jetzt an die Öffentlichkeit zu gehen wird dem Markenimage vermutlich nicht gut tun. Es schadet Tesco, weil einige starke Marken nicht mehr im Regal stehen und es schadet Unilever dass das mit seiner Markenstärke offensichtlich Erpressungsversuche unternommen werden.

Dies ist nicht der einzige Fall von globalen Marken, die sich selbst in den letzten Monaten ein Bein gestellt haben, Samsung befindet sich aktuell in Turbulenzen nachdem das Galaxy Note 7 zum zweiten Mal aus dem Markt zurückgerufen werden musste. Wer hin und wieder fliegt kennt jetzt schon die Ansage im Rahmen der Sicherheitshinweise: „sollten Sie ein Handy der Marke Samsung Galaxy Note 7 haben, so muss dieses komplett ausgeschaltet bleiben“.

Oder Wells Fargo: Mitarbeiter der US Bank hatte ohne das Wissen der Kunden Konten eröffnet, um entsprechend hohe Verkaufsvorgaben zu erreichen. Der Skandal um diese Phantomkonten (nicht ein paar, von bis zu zwei Millionen Konten ist die Rede!) führte bereits zum Rücktritt des CEO.

Der Aufbau einer Marke dauert viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte – jedoch kann die Reputation, wie die genannten Beispielen zeigen, durch eigentlich vermeidbare „bad news“ in kürzester Zeit nachhaltig beschädigt werden.

Das seit Monaten andauernde Gerangel um den Verkauf von Tengelmann ist da auch ein passendes Beispiel. Dieses Hick-Hack bekleckert keinen der Beteiligten mit Ruhm und es wird auch an dem „Lebensmittel liebenden“ Image von Edeka und Rewe Kratzer hinterlassen.

Kunden wollen Marken, denen sie vertrauen und in die sie investieren können. Das gilt für Banken, die unser Geld verwalten, für die Nahrungsmittel, die wir essen, die Geschäfte in denen wir sie kaufen und die Smartphones, die wir nutzen. Im Moment stellt sich genau hier die Vertrauensfrage.

Das Vertrauen der Kunden ist der Schlüssel zum Erfolg für alle Unternehmen. Wie man dieses besonders im B2B gewinnen und erhalten kann ist eines unserer Fachgebiete bei B2B International. Zahllosen Unternehmen haben wir bei der Beantwortung dieser Frage bereits geholfen und sie bei der Entwicklung einer erfolgreichen Strategie unterstützt.

 
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