Immer schön eines nach dem anderen?

Der Shuttle vom Flughafen Zürich in die Stadt führt an einem Gebäude vorbei auf dem 10 Dinge unter dem Titel „How to work better“ aufgelistet sind. Diese Liste gibt es an dieser Stelle bereits seit 30 Jahren. Der erste Punkt auf dieser Liste und wahrscheinlich auch der wichtigste lautet „Do one thing at a time“ – also immer eines nach dem anderen.

 

Nun ist diese Empfehlung nicht nur eine schweizerische Weisheit. Tony Schwartz schrieb im Jahr 2012 einen Artikel in der Business Review mit dem Titel „The Magic Of Doing One Thing At A Time“ und vergangene Woche titelte Andrew Hill in der Financial Times „A resolution to achieve more: try to obsess over less“.

Diese fokussierte Arbeitsweise hat sicherlich viel für sich. Ob wir uns allerdings als Manager selektiv immer nur auf eine Aufgabe konzentrieren sollten und können ist wohl eher fraglich.
Wer über die Weihnachtsfeiertage in seiner Küche Zeit mit der Vorbereitung des Festessens verbracht hat wird wohl kaum in der Lage gewesen sein diesem Prinzip zu huldigen. Natürlich lag der Fokus darauf die Gans, das Gemüse und alle Beilagen recht-und gleichzeitig auf den zu Tisch bringen. Dieses Ziel ließ sich aber nur mit Multitasking erreichen. Keineswegs wäre man dabei erfolgreich gewesen, wenn man sich zunächst nur auf das Kochen des Rotkohls konzentriert hätte.

Management ist ein bisschen wie eine Küchenschlacht. Wir arbeiten auf ein Ziel in einem zeitlichen Rahmen hin und um dieses zu erreichen müssen wir etliche Dinge zusammenführen. Nur eines nach dem anderen ist dabei nicht immer die richtige Option. Was wir also tun sollten ist unser Ziel festzulegen und zu seiner Erreichung unsere Aufgaben so klar und einfach wie möglich gestalten.
Dann heißt es eben nicht „eins nach dem anderen“, sondern die Dinge nicht zu kompliziert anzugehen und sich nicht ablenken zu lassen. Der Ansatz „Do less, then obsess“ also weniger ist mehr, trifft wohl doch häufig besser zu.

 
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