Die EU-Datenschutzgrundverordnung (engl.: EU General Data Protection Regulation) markiert den Übergang in eine Ära, die dem Einzelnen die Wahl und Möglichkeiten eröffnet frei darüber zu entscheiden, inwiefern seine persönlichen Daten gespeichert werden sollen und welche Daten er preisgeben möchte. Obwohl die neue Datenschutzverordnung von Verbraucherseite starken Zuspruch erfährt, sehen sich viele Unternehmen mit den Änderungen überfordert. Dabei sollten die neuen Richtlinien auch von Unternehmen als Chance angesehen werden. Mehr Kontrolle seitens des Verbrauchers heißt nun einmal auch mehr Vertrauen in Geschäftsvorgänge.
Der Identitätsdiebstahl und Zugriff auf persönliche Daten, ist inzwischen zur weltweit täglichen Praxis geworden. Sir Tim Berners Lee, der Erfinder des World Wide Web, appellierte in den letzten Jahren bereits öffentlich für einen besseren Schutz der Privatsphäre, in dem die Nutzer als die legalen Eigentümer ihrer persönlichen Daten anerkannt werden und selbst kontrollieren können wie diese verwertet werden. Dadurch, so schlussfolgert Berners Lee, hätten nicht mehr die großen Konzerne mit ausgeklügelten CRM- und Data-Mining-Systemen die totale Kontrolle über personenbezogene Daten, sondern jede Einzelperson selbst. Diese Einzelpersonen, so Berners Lee, wären dann sogar selbst in der Lage die eigenen Daten zu vertreiben, sollten sie dies wünschen.
In Zukunft sollten Daten ähnlich gehandelt werden wie die Kalenderfreigaben in E-Mailprogrammen, bei denen jeder Einzelne entscheiden kann, mit wem er seine Informationen teilt. So würden normale Bürger viel mehr Kontrolle über ihre Daten haben. Dank der neuen EU-DSGVO scheint Berner Lee’s Wunschvorstellung nun zumindest im Europäischen Wirtschaftraum zur Realität werden.
Und auch die Geschäftswelt ist allmählich im Zeitalter des erhöhten Datenschutzes und des Internets der Dinge angekommen. Selbst Microsoft behauptet bereits, dass wir über Daten anders denken müssten und uns von der Besessenheit mit Big Data entfernen sollten, die die Marketingbranche seit so vielen Jahren auszeichnet.
Darüber hinaus haben wir mittlerweile den Punkt erreicht an dem die Menschen den Unterschied zwischen einem Gespräch mit dem Computer oder mit einem realen Gegenüber kaum noch erkennen können. Die neueste Hiscox-Radiowerbung für Cyber-Versicherungen beispielsweise rühmt sich, dass sie von einem Computer geschrieben und gespielt wurde und fordert den Hörer heraus, den Unterschied zu erkennen.
2018 wird vielleicht als das „neue Zeitalter des Algorithmus“ und der DSGVO in die Geschichte eingehen. Laut der internationalen Forschergemeinde lässt sich bis 2030 sogar mit einer Übernahme des „biological Computing“ rechnen, einer Technologie bei der organische Stoffe in der Informatik zum Einsatz kommen. Vor allem in Zeiten starker technologischer Fortschritte, wird es für Verbraucher und genauso für Unternehmen wichtig sein, personenbezogene Daten im Besitz des Einzelnen zu lassen.
The GDPR Handbook (derzeit nur auf Englisch verfügbar) ist eine ausführliche Einführung in die EU-DSGVO. Es beschreibt im Detail was die Auflagen für Unternehmen aller Größen bedeuten und wie Informationen zu verarbeiten sind und insbesondere welche wichtigen Pflichten und Verantwortlichkeiten auf den Datenschutzbeauftragten zukommen.
“Viele Unternehmen und Organisationen vernachlässigen die Möglichkeiten das digitale Vertrauen zu vertiefen um persönliche Informationen mehr – und nicht weniger – zu nutzen. Dieses Buch liefert Einsichten zu den Auswirkungen und Risiken der neuen EU-DSGVO (EU-Datenschutzgrundverordnung) und erläutert welche Dinge Datenverantwortliche, Datenverarbeiter und Nutzer beachten sollten.“
Ardi Kolah, Founder of GO DPO®, Director, GDPR Programme, Henley Business School
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