Der Nebel lichtet sich

Der Nebel lichtet sich

Wir Marktforscher müssen oft einen Ozean voller Daten filtern und bearbeiten, bis wir verdauliche Häppchen daraus gemacht haben. Unser Ziel dabei ist es, klare und leicht umsetzbare Ergebnisberichte zu liefern.

Der Widerspruch in sich ist, dass wir oft keine Zeit haben, einen kurzen Bericht zu schreiben, stattdessen schreiben wir einen langen.

Irgendwie sind wir alle schuldig. Zu oft tappen wir in die Kommunikationsfalle, meistens dann, wenn wir besonders schlau sein wollen. Hier ein Beispiel: es handelt sich um die Einleitung zu dem McKinsey-Papier „Perspectives on digital businesses“.

Today, technology has become more of a game changer that can spur top-line growth, and create new business models. As result, it is critical that CEOs and management teams develop a new approach that involves delegating technology management issues to others, and instead focusing their time on a single strategic question: “How can technology change or threaten my business and how can we turn this to our advantage?” Rather than engage in a tactical debate over the management of IT, CEOs should stake out a high ground by focusing on strategic threats and opportunities driven by technology.

Na? Noch bei der Sache? Oder eher beim Lesen abgedriftet?

Unserer Meinung nach gibt es 4 wesentliche (und vermutlich sehr alte) Regeln für schriftliche Kommunikation (wir sprechen hier nicht von einer Dissertation und wenden uns auch nicht an Literaten):

  1. Fasse dich kurz. Menschen haben weder Zeit noch Lust lange Texte und Absätze zu lesen.

  2. Bleibe beim Thema. Die Absicht ist „Ausschmückung“ – und schon ist man weg vom Thema. Lassen Sie es einfach sein.

  3. Nutze einfache Worte. Ihre Leser sind vermutlich in der Lage, Fremdwörter und komplexe Aussagen zu verstehen – dennoch schätzen sie es, wenn die Aussage „ins Auge springt“ und schnell zugänglich ist (siehe auch Regel 1, Zeit und Lust).

  4. Mach es interessant. Schreiben Sie im Präsens, erzählen Sie Anekdoten und entwickeln Sie eine Story Line.

Der „Fog Index“ ist ein guter Test für die Lesbarkeit schriftlicher, englischer Texte. Robert Gunning, ein amerikanischer Geschäftsmann, hat ihn 1952 entwickelt. Es misst die Länge von Sätzen und zählt die Anzahl komplexer Worte (solche mit 3 oder mehr Silben).

Der McKinsey-Beitrag weiter oben hat einen Fog Index von 16,7. Laut Gunning hat der ideal lesbare Text einen Index von 7 bis 8. Ein Index von 12 sollte nicht überschritten werden.
Mein eigener Text (ab „Unserer Meinung nach….“) hat einen Fog Index von 7,8 (ich habe ihn aus Neugierde gemessen, obwohl der Test eigentlich auf die englische Sprache ausgerichtet ist).

Bestimmen Sie doch auch den Fog Index, bevor Sie Ihren nächsten Text veröffentlichen; geht ganz einfach hier: http://gunning-fog-index.com/index.html

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