Statistik und spannende Präsentationen? – Nicht immer ein Widerspruch.

Die Mitarbeiter von B2B International nehmen regelmäßig an Schulungen über Präsentationstechniken und Visualisierung von Daten teil. Wir lernen wie man PowerPoint richtig einsetzen sollte und wie das ideale Script für eine Präsentation aufgebaut ist. Wir lernen unser Stimme einzusetzen, die richtigen Pausen zu machen und mit Gesten das Gesagte zu unterstützen. Wir bemühen uns, in jedem Projekt dazu zu lernen und besser zu werden. Und dennoch wissen wir, dass wir wohl nie an den Meister in diesem Fach heranreichen werden.

Der geniale Hans Rosling ist leider im letzten Monat mit nur 68 Jahren nach einem schweren Krebsleiden verstorben.

Rosling war ein Rockstar wenn es darum ging, komplexe Datenreihen zu visualisieren und anschaulich und spannend zu präsentieren. Von Beruf war Rosling übrigens Statistiker – ja, das geht zusammen: Statistik und spannende Geschichten erzählen ohne zu langweilen!

Ihm gelingt es zum Beispiel mithilfe von 9 Plastikkisten von IKEA das globale Bevölkerungswachstum seit 1960 und die damit einhergehenden Probleme zu erklären:

Oder er präsentiert „die besten Statistiken, die Sie je gesehen haben“ – und nebenbei enttarnt er den ein oder anderen Mythos, der in unseren Köpfen über die Dritte Welt besteht:

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Rosling war eigentlich Mediziner und arbeitete von 1979 bis 1981 als Amtsartzt in Nacala im Norden Mosambiks. 1981 entdeckte Rosling den Ausbrauch einer bis dahin unbekannten Krankheit. Das gab wohl den Ausschlag für weitere Forschungen, die sich schließlich auf die Verbindung zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung, der Landwirtschaft, der Gesundheit und der Armut in Afrika, Asien und Lateinamerika erstreckten.

Zusammen mit seinem Sohn und seiner Schwiegertochter entwickelte er eine Software für die Animation von Daten (siehe Beispiel im zweiten Link oben). Letztendlich war es aber Roslings Leidenschaft für die Sache und sein Humor, der ihm in der ganzen Welt Aufmerksamkeit bescherte. Er beschrieb sich selbst als „Edutainer“: dabei half nicht nur seine Software, sondern auch die Props, die er immer wieder einsetzte, um Sachverhalte wie das Bevölkerungswachstum und die Implikationen zu veranschaulichen: das konnten Stapel von Toilettenpapierrollen sein oder die IKEA-Kästen, die sie im ersten Link oben entdecken können.

Rosling hat seine Kinder angewiesen „solange ich noch Weltgesundheitsstatistiken lesen kann, stellt die Beatmungsmaschine nicht ab!“. Sein Humor konnte ihm leider am Ende nicht mehr helfen – wir werden ihn sehr vermissen.

 
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