Glaubt man der Studie der US Forscher Barnett und Solomon, dann ist die Antwort „Ja“. Dennoch muss sich ein Unternehmen, das sich für eine Strategie der Nachhaltigkeit entscheidet, bewusst sein, dass das Verhältnis von Nachhaltigkeit und Kapitalrendite in einer U-Kurve verläuft. Das Motto lautet deshalb „Ganz oder gar nicht“. Ein bisschen grüne Farbe reicht nicht aus, um nachhaltig Gewinne daraus zu erzielen.
Aus: Barnett und Solomon Network for Business Sustainability
Obwohl die Publikation bereits einige Jahre zurückliegt, sind die Ergebnisse dieser Studie unverändert aktuell. So zeigt eine Studie von Unilever vor kurzem, dass ein Drittel der Konsumenten bei der Auswahl ihrer gekauften Produkte auf die gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen achten.
Dieses Segment können Hersteller von Konsumentenmarken nicht außer Acht lassen. Um es positiv auszudrücken: mehr und mehr Unternehmen wird klar, dass Nachhaltigkeit mehr als nur „nice to have“ ist.
Man erkennt dies an mehr und mehr Unternehmen, die über ihre sozialen und ökologischen Leistungen in der Öffentlichkeit sprechen, oder Unternehmen, die sich selbst ehrgeizige Ziele zur Senkung der Emissionswerte setzen, oder Unternehmen, die Nachhaltigkeit ausdrücklich in die Unternehmenskultur und somit auch in ihre Markenpersönlichkeit aufnehmen.
Auch für B2B Unternehmen bietet dieser Trend Chancen. Das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit wird hier häufig auf die Supply Chain abgewälzt. Die Aufmerksamkeit wird auf die Lieferanten gelagert und damit auch ein wenig weg von der eigenen Performance. Das ist zumindest risikomindernd, da zum Beispiel ein Vorwurf wegen sozialer Verantwortungslosigkeit weitergereicht werden kann; aber es führt eben auch nicht zu finanziellen Erfolgen aufgrund einer nachhaltigen Strategie.
Hinzu kommt, dass B2B Unternehmen beim Thema Nachhaltigkeit oft eine Gelegenheit verpassen, ein partnerschaftliches Verhältnis mit ihren Kunden aufzubauen, das über Supply Chain Fragen hinausgeht.
Starke Kundenbeziehungen sind in B2B Märkten enorm wichtig, ist doch die Anzahl der Kunden oft wesentlich kleiner ist als im B2C. Eine aktuelle Gallup Studie sagt aber, dass sich nur 29% der Kunden von B2B Unternehmen mit diesen gut verbunden fühlen. Das Thema Nachhaltigkeit könnte hier eine Brücke bilden, über die die Beziehung intensiviert werden kann.
Angesichts des wachsenden Bewusstseins für soziale und ökologische Themen, bietet eine Nachhaltigkeitsstrategie das Potenzial zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Zum einen liefert ein sozial und umweltfreundlich handelndes Unternehmen einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Gesellschaft – zum anderen kann sich Nachhaltigkeit, als Mittel zum Customer (Re-)Engagement eingesetzt, für ein Unternehmen durchaus auszahlen.